— Orgelneubau —

 

Die Kirche Allerheiligen trägt das Baujahr 1955 und wurde von dem Architekten Dr. Winfried Leonhardt und seinem Sohn Dipl.-Ing. Peter Leonhardt geplant. Das recht große und auch markante Bauwerk (42 m lang, 19,5 m breit, 21 m hoch) wirkt durch das aussen sichtbare rötliche Mauerwerk warm und geschlossen.

Im Innern der Kirche befinden sich an beiden Längsseiten große Wandgemälde von Prof. Hans Uhl, die über mehrere Jahre entstanden. Die dort gezeigten Heiligen blicken in Richtung des Baldachins, der ebenfalls von Prof. Hans Uhl entworfen wurde und Christus als Aufstandenen zeigt.

Ein weiteres auffälliges Element dieser Kirchengestaltung ist die Rosette in der Fassade in der Gestaltung als Pfingstfenster: in der Mitte die Geisttaube, rot als Symbol für die Feuerflammen des Heiligen Geistes und für die Gottesliebe, Gold als Farbe der Heiligkeit, blau als Farbe der Welt (12 äußere Kreise), in die durch die Apostel (12 Kreise mittlerer Größe mit Feuerflammen) Gottes Geist weitergegeben werden soll. Mit wechselndem Tageslicht verändert sich das Farbenspiel im Innenraum, das auch auf die Orgel fällt.

 

So ist auch die wesentliche Idee des Prospektentwurfes die Einbeziehung des rückwärtigen Fensters und auch der im Raum vorhandenen Farben. Auf Grund der großen Fensterfläche und der Registeranzahl ist das Orgelwerk in zwei in sich gespiegelte Gehäuseelemente aufgeteilt. Die linke Gehäusehälfte beinhaltet alle drei Manualwerke mit dem angebauten Spieltisch. Die rechte Gehäusehälfte enthält das Pedalwerk und schließt den gemauerten Treppenaufgang mit ein. Der Spieltisch befindet sich direkt vor der linken Gehäusehälfte, nach rechts zur Emporenmitte verschoben, um einen besseren Kontakt zum Chor zu erhalten.

Das Orgelwerk verfügt über 60 Register verteilt auf drei Manuale und Pedal (inklusive verschiedener Extensionen und Transmissionen im Pedalwerk). Die Disposition ist mit zwei Manualwerken mit klassischem Plenum und einem Schwellwerk im romantischen Stil ausgearbeitet. Sie ermöglicht eine sehr gute Darstellung der Kompositionen aller Epochen.

Die direkten Tontrakturen arbeiten mechanisch. Neben den ausschließlich mechanisch kontruierten Koppeln kann eine Auswahl an Koppeln sowohl mechanisch als auch elektrisch ausgewählt werden und die Oktav- und Sonderkoppeln werden elektrisch gesteuert. Die Registertraktur ist elektrisch gebaut und wird von einer Setzeranlage unterstützt. Die additiv vorhandene moderne Traktursteuerung bietet einige spezielle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel werksinternes Sostenuto, eine Aufnahme- und Abspielfunktion sowie die Möglichkeit zur Erstellung von Loops oder das Spiel einiger Register mit proportionaler Registerschleifensteuerung.