— Restaurierung der Koch & Höhmann-Orgel von 1912 —
Die Orgel der Fa. Koch & Höhmann aus dem Jahre 1912 bildet eine Einheit mit Altar und Kanzel an der Ostwand des Gotteshauses. Dies ist vermutlich auch der Grund, dass sie bei dem Neubau der zweiten Orgel auf der gegenüberliegenden Empore unberührt geblieben ist.
Dieser glückliche Umstand macht es jedoch möglich, die original erhaltene Orgel mit ihrem spätromantischen Klangbild nun zu restaurieren und im Originalzustand der Nachwelt zur Verfügung zu stellen.
Das System der Orgel basiert auf Registerkanzellenladen mit Scheibenventilen und rein pneumatischer Spiel- und Registertraktur. Dieses Ladensystem ist mit Kegelladen aus dieser Epoche vergleichbar. Die Windladenkörper wiesen erhebliche Trocknungsrisse auf.
Das Pfeifenwerk ist bis auf 30 Stück, durch uns neu rekonstruierte Einzelpfeifen, original. 7 Register stammen aus der Vorgängerorgel von W.Sauer aus dem Jahre 1889 und die übrigen 9 Register von Koch & Höhmann.
Im Nebenraum auf der Orgelempore befinden sich der Doppelfaltenbalg mit Schöpfvorrichtung (ein großer Keilschöpfer mit Fußhebel) und der dazugehörige Winderzeuger. Leider konnten wir vor dem Ausbau die Orgel nicht mehr anspielen, da zum einen der Winderzeuger nicht mehr angeschlossen war und zum anderen der Kanal zwischen Balg und Orgel derart stark gerissen war, das selbst mit Hilfe des Schöpfbalgs keine ausreichender Winddruck aufgebaut werden konnte.
Ob die Orgel technisch und klanglich jemals zufriedenstellend war, konnte nur aus Berichten von Zeitzeugen abgeleitet werden. Und diese waren meist nicht allzu positiv. Spieltisch und Gehäuse zeigten die üblichen Gebrauchsspuren, wie abgegriffene Kanten oder stilfremde und unschön angebrachte elektrische Vorrichtungen. Sämtliche inneren Orgelteile wurden ausgebaut und in unseren Werkstätten in Hellenthal restauriert. Die Fertigstellung wurde am 03. Dezember 2017 mit großen Erfolg gefeiert.
einige Impressionen aus der Bauphase